Der Fachkräftemangel in der Pflege ist längst kein Zukunftsthema mehr – er ist Realität.
In deutschen Kliniken und Pflegeeinrichtungen sind bereits heute mehr als 200.000 internationale Pflegekräfte tätig, und ihr Anteil wächst jedes Jahr.
Besonders Nordrhein-Westfalen (NRW) gilt als eines der Zentren dieser Entwicklung.
Doch internationale Fachkräfte in der Pflege zu gewinnen, bedeutet weit mehr als nur Rekrutierung.
Es geht um Qualität, Anerkennung und nachhaltige Integration.
Warum Deutschland auf internationale Pflegekräfte angewiesen ist
Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) fehlen in Deutschland aktuell rund 115.000 Pflegekräfte (Stand 2024).
Bis 2035 könnte der Mangel laut Prognosen der Bundesagentur für Arbeit sogar auf über 280.000 steigen.
Gründe dafür sind:
- die alternde Bevölkerung,
- steigender Pflegebedarf,
- und der gleichzeitige Rückgang des inländischen Nachwuchses.
NRW ist dabei besonders betroffen: mit seinen vielen Kliniken, Seniorenheimen und Rehabilitationszentren gilt es als Schlüsselregion im deutschen Gesundheitswesen.
Anerkennung nach §16d AufenthG: Der gesetzliche Rahmen
Damit ausländische Pflegekräfte in Deutschland arbeiten dürfen, benötigen sie eine Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikation.
Diese erfolgt nach §16d Aufenthaltsgesetz (AufenthG) – dem „Anerkennungsparagrafen“ für ausländische Berufsabschlüsse.
Das Verfahren läuft in mehreren Schritten:
- Antrag auf Gleichwertigkeitsprüfung bei der zuständigen Bezirksregierung (z. B. Münster, Köln oder Arnsberg).
- Defizitbescheid, falls die Ausbildung nicht vollständig als gleichwertig anerkannt wird.
- Entscheidung zwischen zwei Wegen:
- Anpassungslehrgang (Anpassungsqualifizierung), meist 6–12 Monate, oder
- Kenntnisprüfung, falls bereits umfangreiche Berufserfahrung besteht.
- Nach erfolgreichem Abschluss erfolgt die volle Anerkennung als Pflegefachkraft.
NRW ist hier besonders fortschrittlich – viele Bezirksregierungen und Kliniken arbeiten eng mit spezialisierten Partnern zusammen, um das Verfahren zu vereinfachen.
Praxisbeispiele: Kliniken mit Integrationsprogrammen
Einige der größten Klinikverbünde NRWs setzen bereits auf strukturierte Integrationsprogramme:
- St. Vincenz Gruppen (Paderborn, Dortmund): bieten bezahlte Anpassungslehrgänge, Unterkunft und Mentoring.
- Helios Kliniken NRW: kombinieren Sprachförderung (B2 Medizin) mit beruflicher Einarbeitung.
- St. Franziskus Stiftung Münster: arbeitet mit Partneragenturen zusammen, um internationale Pflegekräfte gezielt auf den deutschen Arbeitsalltag vorzubereiten.
Diese Programme sind darauf ausgerichtet, neue Kolleginnen und Kollegen sprachlich, fachlich und kulturell einzubinden – nicht als Lückenfüller, sondern als langfristige Teammitglieder.
Qualität durch Vorbereitung – das Beispiel Zentralasien
Viele erfolgreiche Pflegekräfte in NRW stammen heute aus Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan oder den Philippinen.
Sie zeichnen sich durch eine hohe Lernbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und familiäre Pflegekultur aus.
Programme wie die „Deutsche Medizinakademie Usbekistan“, unterstützt durch das Gesundheitsministerium und die Agentur für externe Migration, bereiten Kandidaten bereits im Heimatland auf den deutschen Standard vor:
- Unterricht nach deutschem Curriculum,
- Fachsprache Medizin bis B2,
- und gezielte Prüfungsvorbereitung für §16d-Anerkennung.
So treffen die Fachkräfte bereits voll vorbereitet in Deutschland ein – und können nach kurzer Einarbeitung direkt eingesetzt werden.
Integration als Schlüssel zum Erfolg
Erfolgreiche Integration geht weit über Sprachkenntnisse hinaus.
Sie umfasst:
- Mentoring durch erfahrene Kollegen,
- soziale Begleitung (Wohnung, Orientierung, Freizeit),
- und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten – etwa Weiterbildung zur Stationsleitung oder Fachpflege.
Laut einer Erhebung der Bundesagentur für Arbeit (2024) bleiben Pflegekräfte mit strukturierter Integration im Durchschnitt über 2 Jahre länger in ihrem ersten Arbeitsverhältnis als solche ohne begleitende Unterstützung.
Fazit
Internationale Pflegekräfte sind keine Übergangslösung – sie sind die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens.
NRW zeigt, dass Qualität, Anerkennung und Integration Hand in Hand gehen können.
Wer frühzeitig in Vorbereitung, Sprachförderung und faire Strukturen investiert, gewinnt nicht nur Mitarbeiter, sondern Menschen, die mit Leidenschaft pflegen.
Deutschland braucht Pflegekräfte – und Pflegekräfte brauchen Partner, die sie verstehen.
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